In letzter Zeit habe ich mir einige Hoodies genäht und stand immer wieder vor dem Problem, keine passenden Ösen parat zu haben. Zudem passiert es ja auch immer wieder, dass Ösen ausreißen. Und das lässt sich dann nicht mehr reparieren…
Mehr oder weniger zufällig habe ich entdeckt, dass es für meine Bernina eine Lochstickeinrichtung gibt (diese wurde mir netterweise vom Nähpark zum Testen zur Verfügung gestellt). Übrigens ist das Tool Zubehör des Monats Mai 2018, nur ein kleiner Hinweis… Hoodieösen habe ich zuerst probiert und euch diese auch hier schon gezeigt. Weil das so gut geklappt hat, habe ich mir für euch ein einfaches Projekt einfallen lassen, anhand dessen ich euch das Sticken der Ösen Bild für Bild zeige.
Schicke Geschirrtücher mit gestickten Aufhängeösen. Voilà:
Wollt ihr wissen, wie ich die Tücher gemacht habe? Dann bleibt dran…
Auf der Suche nach passendem Material für Geschirrtücher bin ich auf Waffelpiqué gestoßen. Das eignet sich super für Geschirrtücher, weil es sehr saugfähig ist. Das Material verbinde ich eigentlich mit Kindersachen, aber ich finde, Waffelpiqué kann mehr. Ich hab schon Pläne für Kissen und vielleicht auch für Kleidung. Eine große Auswahl an Farben in einer tollen Qualität bietet Stoffe Hemmers, schaut mal hier.
So, jetzt aber los, so hab ich es gemacht:
Ihr braucht die Lochstickeinrichtung von Bernina, Waffelpiqué in euren Lieblingsfarben, Stickvlies zum Ausreißen und passendes Nähgarn (ich habe die tollen Farben aus der Lila-Lotta Garnbox von Madeira verwendet).
Zuerst näht ihr die Geschirrtücher. Ich habe mir 50 cm x 55 cm große Stücke Waffelpiqué zugeschnitten, diese an den Kanten zweimal 1 cm umgebügelt und anschließend gesteppt. Dann habe ich die Kanten mit verschiedenen Zierstichen meiner Nähmaschine verziert (endlich mal wieder eine Gelegenheit, die Zierstiche einzusetzen. Das mach ich so gerne!). Ich habe mich für auffällige Kontrastfarben entschieden.
Jetzt sind die Ösen dran. Im Stickset ist alles enthalten, was ihr zum Sticken von Löchern/Ösen braucht:
- Rund-Ahle
- Vierkant-Ahle
- 4 Locheisen mit Griff
- Abdeckplatte mit passender Schraube und Schraubendreher
- 6 Dorneinsätze für die Abdeckplatte
- Spezialfuß Nr. 92
- Holzunterlage zum Ausstanzen
Los geht es mit dem Lochen eures Stoffes:
Dazu legt ihr den Stoff auf das Holz, setzt das Locheisen (ich habe die größte Größe verwendet) an und drückt dieses kräftig auf. Vielleicht müsst ihr es auch leicht drehen und hin und her aufdrücken, bis das Loch gestanzt ist. Das kommt auf den verwendeten Stoff an.
Fertig ist euer Loch:
Das gleiche macht ihr mit einem kleinen Stück Stickvlies.
Dann könnt ihr schon mal den Unterfaden einfädeln. Am besten führt ihr ihn auch durch den Kapselfinger.
Bringt den Spezialfuß an der Maschine an. Dann ist die Montage der Abdeckplatte an der Maschine an der Reihe. Vorher muss der Transporteur versenkt werden.
So sieht die Maschine mit nicht versenktem Transporteur aus:
So mit versenktem Transporteur:
Sucht euch den zu eurem Loch passenden Dorneinsatz aus. Das Loch sollte sehr eng um den Dorn liegen. Von unten wird der Dorn an die Platte gedrückt:
Dann dreht ihr die Platte um und legt sie auf.
Mit der kleinen Schraube wird sie an der Stichplatte befestigt.
So sieht es nun aus den Fussel habe ich leider erst auf dem Foto entdeckt:
Ich habe nun das Stickvlies aufgelegt und den Unterfaden nach oben geholt:
Dann packt ihr den Stoff drauf und holt den Unterfaden durch das Loch nach oben:
So, nun kann es mit den Sticken losgehen. Stellt die Nadel auf die Position halb rechts und verwendet den Zickzackstich. Man umstickt das Loch zuerst mit einem kleinen Stich, ich habe die Stichbreite 2,5 verwendet. Und ihr solltet die kleinste Geschwindigkeit einstellen.
Legt das Ende des Unterfadens um den Dorn und dann könnt ihr loslegen. Schön langsam dreht ihr während des Stickens das Nähgut um den Dorn. Dafür muss man erst ein Gespür entwickeln, deshalb empfiehlt es sich auf jeden Fall, ein paar Probelöcher zu arbeiten. Den Unterfaden umstickt ihr ein paar Stiche weit, dann könnt ihr das Fadenende abschneiden. Vergesst das Atmen dabei nicht ;) Ich neige ja zum Anhalten der Luft, wenn ich so spannende Sachen arbeite.
Wenn ihr das Loch einmal mit dem kleinen Stich umstickt habt könnt, ihr auf eine größere Breite umstellen. Ich habe 5 verwendet.
Nun umstickt ihr das Loch in mehreren Runden, bis ihr mit eurer Öse zufrieden seid. Das kann schon ein bisschen dauern, aber ihr seht dann schon, dass sich nach und nach ein gleichmäßiges Stickbild ergibt und sich die Lücken schließen.
Zum Abschluss stellt ihr die Stichbreite auf 0 und bringt die Nadel in die Position halb links oder links, je nach Größe eurer Stickerei und vernäht das Garn. Schon fertig!
Nun könnt ihr das Vlies auf der Rückseite wegreißen. Ichhabe dann noch den Unterfaden mit einer Nähnadel auf die Unterseite gezogen und dort verknotet.
Und, ganz einfach, oder? So könnt ihr Ösen in den schönsten Farben und in allen möglichen Größen sticken.
Ich hatte jedenfalls viel Spaß beim Nähen und Sticken meiner Geschirrtücher. Und ich freue mich, dass sie nun meine Küche zieren.
Ich könnte direkt weitermachen und noch viele weitere Geschirrtücher nähen. Sie eignen sich schließlich auch super als Geschenk, zum Beispiel für einen Umzug oder zum Muttertag. Außerdem habe ich große Lust, noch ein paar weitere Anwendungen für die Lochstickeinrichtung auszutüfteln. Ein paar Ideen sind mir während der Arbeit an diesem Projekt schon gekommen…
Und jetzt seit ihr dran! Habt ihr Lust auf die Lochstickerei? Ich würde mich freuen, wenn ich euch anfixen konnte.
gut zu wissen
Lochstickeinrichtung von Bernina (wurde mir vom Nähpark zum Testen zur Verfügung gestellt)
Waffelpiqué von Stoffe Hemmers (wurde mir für dieses Projekt zur Verfügung gestellt)
Nähgarn (ich habe die tollen Töne aus der Lila Lotta Garnbox von Madeira Garne verwendet
verlinkt mit Handmade on Tuesday und DienstagsDinge
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Tolle Idee, gefällt mir richtig gut und vielleicht mache ich das mal nach, auch ohne diese Lochvorrichtung.
Danke dir, Martina. Viel Spaß beim Geschirrtücher nähen wünsche ich dir. Liebe Grüße von Claudia
Liebe Claudia!
Das ist ja der Knaller! Ich muss sofort Geschirrtücher nähen. Die Farben sind super.
Ich bin total begeistert.
LG Berit
Oh das freut mich, liebe Berit! Dann leg mal los, ich wünsche dir viel Spaß dabei und mit den fertigen Tüchern dann auch. Liebe Grüße von Claudia
Sieht schick aus, ich werde es auch mal per Hand nachmachen ;)
Puh, das dauert bestimmt eine ganz schöne Weile. Ist aber bestimmt sehr meditativ…
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